Age Award 2025 – Auszeichnung für Engagement im Alter
Die diesjährige Verleihung des Age Awards am 4. November 2025 im Parlament würdigt herausragende Leistungen und Engagement von und für ältere Menschen in Österreich. Im Mittelpunkt stehen die Wertschätzung der älteren Generation, die Förderung altersgerechter Arbeitsplätze sowie die Bedeutung von Erfahrung und Eigeninitiative im gesellschaftlichen und beruflichen Kontext.
Wertschätzung für ältere Menschen
Birgit Gerstorfer und Ingrid Korosec, beide Präsidentinnen des Österreichischen Seniorenrates, betonen die Wichtigkeit, älteren Menschen Wertschätzung entgegenzubringen. Arbeit im Alter wird als wertvoller Erfahrungspool gesehen, bei dem Erfahrung auf frische Ideen trifft. Ein zentrales Anliegen ist die Schaffung altersgerechter Arbeitsplätze und die steuerliche Begünstigung freiwilliger Arbeit in der Pension. Der aktive Umgang mit der älteren Generation und deren Einbindung als aktiver Teil der Gesellschaft stehen im Fokus. Besonders hervorgehoben wird die Eigeninitiative, die auch im hohen Alter – wie bei Ingrid Korosec, die bald ihren 85. Geburtstag feiert – das Leben bereichert und jeden Tag mit Freude erfüllt.
Journalistische Redlichkeit und die Rolle der Medien
Christian Stöger, Präsident des Österreichischen Journalisten Clubs ÖJC, stellt die Frage nach der Wahrheit im Journalismus und unterstreicht die Bedeutung journalistischer Redlichkeit. Wesentlich ist, ob man selbst vor Ort war und die Stimmung selbst gespürt hat. Seriöser Journalismus dient der Aufklärung und nicht der Gefälligkeit. Der Faktencheck, die Überprüfung von Quellen und die Wachsamkeit gegenüber den Interessen hinter einer Meldung sind zentral. Die Medien übernehmen die Rolle einer Kontrollmacht in der Demokratie. Darüber hinaus ist Achtsamkeit gefragt – insbesondere bei der Darstellung älterer Menschen.
Nominierungen Medien
In der Kategorie Medien wurden folgende Nominierungen bekanntgegeben, die Doku „XYZ die Generationenlüge“ ausgestrahlt auf 3sat von Constanze Grießler, das Internetportal „Wechselweise“ sowie Veronika Maule mit ihrem Podcast „Alt, Arm, Weiblich – Wenn die Pension nicht reicht“ im Rahmen des Journal Panoramas auf Ö1. Die Laudatio hielt Martina Rupp, Mitglied der Jury. Sie wies darauf hin, dass ältere Menschen oft nicht als Personen, sondern als Problem wahrgenommen werden.

Der Preis in der Kategorie Medien ging an Constanze Grießler vom ORF.
Nominierungen Arbeitswelt
Für die Kategorie Arbeitswelt waren die Initiative she:works 50+ von Susanne Steckerl, ein Female Business Mingle das Jobs für Frauen 50+ vermittelt, Spar International, „Arbeiten wenn ich will“ sowie Canon Medical Systems mit ihrem Erfolgsmodell „Arbeiten über die Pension hinaus“. Brigitta Schwarzer, Mitglied der Jury, hielt die Laudatio und betonte, dass fachliches Wissen erlernbar ist, Menschlichkeit jedoch nicht.
Die Preisträgerin in der Kategorie Arbeitswelt ist Alexandra Schmatz von der Canon Medical Systems Gesellschaft m.b.H. Statement der Preisträger: Technik braucht Menschen, und ältere Beschäftigte sind ein wertvoller Wissens- und Erfahrungsschatz. Jede Generation bringt ihre Kernkompetenzen ein und lernt voneinander. Besonders hervorgehoben wurde das Einbinden älterer Menschen in Innovationsprozesse.

Nominierungen Gesellschaft
In der Kategorie Gesellschaft wurden folgende Projekte nominiert: „Neues Altern selbstbestimmt.erfüllt.vernetzt“, „Wir-BestAger.Jetzt“, die Plattform für 50+ von Jörg Schaden und Ulrike Ischler, „Ahnlroas“ mit unüblichen Altersbildern die auf „Altmodisch.at“ zu sehen sind, sowie das Generationenhaus Kleeblatt der Gemeinde Lengau mit dem Schwerpunkt Wohnen im Alter am Land. Laudator Franz Kolland hob hervor, dass die besten Jahre jetzt sind und betonte die Individualität des Alterns: „Ich sterbe nicht als Hofrat, ich sterbe als BestAger.“
Die Preisträger in der Kategorie Gesellschaft sind Ulrike Ischler und Jörg Schaden mit dem Projekt „Wir BestAger – Marktplatz für die Generation 50 Plus“.

Sonderpreis
In diesem Jahr wurde kein Soderpreis „Autsch Award“ vergeben, der auf unsensiblen Umgang mit älteren Menschen hinweisen soll.

Fotocredits: © Parlamentsdirektion/Thomas Topf, Aufnahmedatum: 04.11.2025